Meine Musik ist des öfteren polyrhytmisch – warum? Es geht mir nicht darum, möglichst kompliziert zu wirken – im Gegenteil. Es ist fast nie so, daß ich vorher beschließe, welche Rhythmen ich miteinander verbinde. Meistens entsteht alles von alleine und erst hinterher beginne ich zu analysieren, was eben entstanden ist. Manchmal wundere ich mich und muß schmunzeln. Eigentlich ist es ganz einfach. Nehmen wir an, das Klavier spielt kontinuierlich im 5-er, das Cello hingegen im 3-er, sie treffen sich jedesmal auf der Eins. Was ist daran kompliziert? Wenn ein großer Mensch mit langen Beinen und ein kleiner mit kurzen nebeneinander herlaufen denkt ja auch keiner darüber nach, daß sie nun im Gleichschritt gehen müßten – militärisch korrekt. Ein Sizilianer und ein Hamburger… ja, sie sind verschieden und dennoch kommen sie zusammen an. So könnte man trotz aller Gegnsätzlichkeit von Harmonie sprechen –
und vielleicht ist das auch die versteckte Botschaft.